Schnell und sicher behandeln: So unterstützt die ePA in der Notaufnahme
In der Notfallmedizin kann es immer wieder vorkommen, dass relevante Informationen nicht zum richtigen Zeitpunkt von der richtigen Person gesehen werden. Deshalb erleichtern die ePA und die in ihr hinterlegte Medikationsliste die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Sektoren: Allergien und Unverträglichkeiten werden schneller entdeckt, Vorbefunde erleichtern den Vergleich und die Diagnose. Davon profitiert das medizinische Fachpersonal – und vor allem die Patientinnen und Patienten.
Mit Atemnot in die Notaufnahme
Erwin Müller (68) kommt mit akuter Atemnot und Brustschmerzen am Samstagabend in die Notaufnahme des Städtischen Krankenhauses in Neustadt. Er ist so stark außer Atem, dass er kaum sprechen kann. Seine Tochter Julia begleitet ihn, erklärt den Mitarbeitenden, was los ist und überreicht die elektronische Gesundheitskarte ihres Vaters.
Wichtige Infos auf einen Blick
Durch das Stecken der Karte erhält die diensthabende Ärztin Claudia Beck Zugriff auf Erwin Müllers elektronische Patientenakte (ePA) und kann sich sofort ein Bild machen vom Gesundheitszustand ihres Patienten. Erwin Müller leidet an koronarer Herzkrankheit, hat COPD und ist Typ 2-Diabetiker. In der elektronischen Medikationsliste sieht sie, dass sein Hausarzt Christoph Kurth ihm deshalb Blutverdünner, Betablocker und Metformin verordnet hat. Auch das Ergebnis seines letzten EKGs hat er in der ePA abgelegt und außerdem vermerkt, dass Erwin Müller gegen Ibuprofen allergisch ist.
Schnelle und sichere Behandlung
Mit diesen Informationen versehen können Claudia Beck und ihre Kolleginnen und Kollegen gezielt und sicher mit der Behandlung von Erwin Müller beginnen. Sie legen ein EKG an und stellen Auffälligkeiten fest, die auf dem letzten Befund in der ePA noch nicht zu sehen waren. Daher wissen sie, dass jetzt schnell gehandelt werden muss. Die jetzt notwendigen Medikamente passen sie auf Erwins Hausmedikation an, die sie in der Medikationsliste nachvollziehen konnten. Auch wird sichergestellt, dass Erwin Müller während des Krankenhausaufenthalts aufgrund seiner Allergie kein Ibuprofen bekommt.
Nahtlose Kommunikation mit weiterberhandelnden Ärztinnen und Ärzten
Erwin Müller erholt sich innerhalb weniger Tage und kann das Krankenhaus wieder verlassen. Den Entlassbrief schickt Claudia Beck mit einer KIM-Mail an seinen Hausarzt, sodass Christoph Kurth sofort sieht, was vorgefallen ist und wie seinem Patienten im Krankenhaus geholfen wurde. Zusätzlich lädt Claudia Beck den Entlassbrief in Erwin Müllers ePA hoch, damit diese wichtigen Informationen künftig auch anderen Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung stehen.