30.06.2021

Pressemitteilung | Update: Konnektoren für Umsetzung der elektronischen Patientenakte

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist das Herzstück einer modernen digitalen Gesundheitsversorgung. gematik-CEO Dr. med. Markus Leyck Dieken: „Mit der ePA vernetzten wir alle an der Behandlung von Patienten Beteiligten und geben den Patienten ihre relevanten Daten an die Hand. Davon profitieren alle im Sinne einer guten Versorgung.“

Für die Einführung der elektronischen Patientenakte im deutschen Gesundheitssystem ist es notwendig, dass die Konnektoren als sichere Schnittstelle zwischen Anwender(-system) und Telematikinfrastruktur entsprechend aufgerüstet werden. Dies ist nun planmäßig zum 1. Juli 2021 für zwei Konnektoren erfolgt.

Nach der secunet AG hat nun auch die Firma Research Industrial Systems Engineering (RISE) Forschungs-, Entwicklungs- und Großprojektberatung GmbH  die Zulassung des benötigten Konnektor-Upgrades von der gematik erhalten. Die Zulassung für das entsprechende Upgrade der CompuGroup Medical (CGM) folgt in wenigen Wochen. Ärztinnen und Ärzte können es bereits jetzt bestellen. Leyck Dieken: „Dass nun bald alle drei ,ePA-Konnektoren‘ zugelassen sind, ist ein sehr großer Erfolg. Auch die Primärsystemhersteller signalisieren uns, dass sie mit ihren Updates für die Praxisverwaltungssysteme an den Start gehen können und wollen. Ein gutes Signal.“

Mit der technischen Voraussetzung durch die zugelassenen Konnektoren startet ab Sommer 2021 die flächendeckende Vernetzung der ePA. Leyck Dieken betont: „Die bundesweite Einführung der elektronischen Patientenakte ist ein hochkomplexer Prozess, der nur schrittweise gemeinsam mit allen Beteiligten zu meistern ist.“

Die gematik steht mit allen Beteiligten in engem Austausch und informiert laufend über neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Dazu gehört auch die Lernkurve aus der Testphase zu Beginn der Einführung: Im Januar 2021 startete die elektronische Patientenakte zunächst in ausgewählten Praxen und Krankenhäusern.

Dr. Florian Hartge, COO der gematik, ergänzt: „Bei dem Zusammenspiel verschiedenster technischer Komponenten – ca. 160 Praxissoftwareprogramme unterschiedlichster Anbieter, ca. 100 elektronische Patienten-Apps der Krankenkassen, ca. 200.000 medizinische Einrichtungen – ist trotz einer intensiven Testphase davon auszugehen, dass zu Beginn noch kleinere Anpassungen vorgenommen werden müssen.“ Bei einem IT-Projekt dieser Größenordnung sei dies ein normaler Prozess. Lösungen müssten dann gemeinschaftlich und schnell entwickelt werden.

Hartge: „Mit der Bereitstellung aller wichtigen technischen Komponenten wird der Grundstein für die ePA im Praxis- und Klinikalltag gelegt. Nun geht es in den kommenden Wochen und Monaten darum, die elektronische Patientenakte mit Leben zu füllen, damit sie in naher Zukunft ein fester Bestandteil im medizinischen und pflegerischen Alltag wird. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte werden im Laufe des Sommers anfangen, mit der elektronischen Patientenakte zu arbeiten.“

Sie werden den Mehrwert, den die elektronische Patientenakte ihnen als „Informations-Hafen“ bietet, kennenlernen und selbst zu dessen prosperierenden Wachstum beitragen: Patientinnen und Patienten können sich dann mit ihrer Ärztin bzw. ihrem Arzt austauschen, welche Dokumente in ihrer ePA erfasst werden sollen, damit sie für alle an der Gesundheitsversorgung beteiligten Akteure – etwa andere Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser – verfügbar sind.

Seit Januar 2021 haben Patientinnen und Patienten bereits die Möglichkeit, die neue Anwendung – die in Form einer App für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets zur Verfügung steht – in ihrer Funktionsweise kennenzulernen und – um weiter im Bild des Hafens zu bleiben – auf den Stegen zu flanieren: Sie können die ePA mit eigenen gesundheitsbezogenen Informationen befüllen.

So greift seit der ersten Minute das Grundprinzip der elektronischen Patientenakte, die nicht ohne Grund genau so heißt, wie sie heißt: Der Versicherte sprich: Patient steht im Mittelpunkt der Versorgung und hat jederzeit die vollständige Hoheit über seine Daten. Dieser Leitgedanke überzeugt offensichtlich: Obwohl die Informationskampagne zur ePA durch die gesetzlichen Kassen erst in diesen Wochen beginnt, haben schon jetzt über 200.000 Menschen eine elektronische Patientenakte eröffnet.  

https://www.gematik.de/anwendungen/e-patientenakte/