Wie das Albertinen Krankenhaus in Hamburg mit der ePA für alle arbeitet
Das Albertinen Krankenhaus in Hamburg gehört zu den ersten Krankenhäusern, die im ganzen Klinikum die elektronische Patientenakte (ePA) nutzen können und in denen Arztbriefe mittels Krankenhaussoftware automatisch in die Patientenakten hochgeladen werden. Das Krankenhaus in Trägerschaft der Immanuel Albertinen Diakonie gehört zu den Piloteinrichtungen in der TI-Modellregion Hamburg & Umland, die seit Anfang des Jahres die ePA in ihren Alltag integrieren. Die Arbeit mit der ePA ist im gesamten Albertinen Krankenhaus seit Anfang Juli möglich, auf einzelnen Stationen war dies bereits vorher möglich.
Trotz der technischen Verfügbarkeit der ePA über alle Stationen hinweg setzt das Albertinen Krankenhaus bewusst auf eine schritt- und stufenweise Einführung der ePA. Ein spürbarer Mehrwert von Beginn an sei die elektronische Medikationsliste (eML). So könne nicht nur die Dauermedikation der Patientinnen und Patienten nachvollzogen werden, sondern beispielsweise auch, wer diese verschreibt. In der Regel übernimmt dies die Hausärztin oder der Hausarzt. Dank der eML in der ePA werde die Ansprechperson, die die Dauermedikation verordnet, angezeigt – ein „Nebeneffekt“, den das Albertinen Krankenhaus schon jetzt für eine noch besser vernetzte Behandlung nutzen kann.
Doch das Albertinen Krankenhaus profitiert nicht nur von den bereits vorliegenden Daten, sondern stellt auch selbst eigene Informationen in die Patientenakten ein und nutzt den automatisierten Upload von Arztbriefen in die ePA. Gerade in der Zentralen Notaufnahme sei dies von besonderer Bedeutung, zum Beispiel, wenn eine Patientin oder ein Patient als Notfall ins Krankenhaus kommt, entlassen wird und am nächsten Tag zur Kontrolle in die Hausarztpraxis müsse. Auf dem Postweg sei der Entlassungsbericht zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht beim Empfänger, mit dem automatisierten Upload in die ePA ist der Brief für alle Weiterbehandelnden verfügbar. 60-70 Arztbriefe pro Tag werden momentan automatisiert mittels Krankenhaussoftware in die Patientenakten hochgeladen.
Nach und nach sollen alle Abteilungen im Albertinen Krankenhaus den automatischen Upload in die ePA in ihren Klinikalltag integrieren. Bis Oktober dieses Jahres soll das komplette Krankenhaus Arztbriefe automatisiert in die ePA einstellen. Hinzukommen sollen Befundberichte, zum Beispiel aus der bildgebenden Diagnostik oder OP-Berichte.
Die Einführung der ePA sei ein Gemeinschaftsprojekt, so Dr. med. Christian Schöps, Oberarzt für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation im Albertinen Krankenhaus: „IT, Klinikpersonal, KIS-Hersteller und auch das Projektteam in der Modellregion – alle haben mitgeholfen und eng zusammengearbeitet, um die ePA bei uns startklar zu machen. Da steckt natürlich ganz viel Vorarbeit drin, die seit Beginn der Pilotierung geleistet worden ist. Zu Beginn hat sich fast alles um Technik gedreht und wie wir die ePA prozessual einführen. Wir haben uns dafür entschieden, mit dem, was gesetzlich vorgeschrieben ist und automatisiert in die ePA hochgeladen werden kann, zu beginnen. Den manuellen Upload sehen wir eher als zusätzliche Option. Denn wir möchten, dass die Mitarbeitenden die ePA als Arbeitsentlastung und -vereinfachung sehen, nicht als zusätzliche bürokratische Mehrbelastung. Wir sind fest von dem Nutzen der ePA überzeugt und dass sie einen Gewinn an Behandlungsqualität bringen wird.“
Dr. Florian Hartge, Geschäftsführer der gematik: „Die technische Vorbereitung und Implementierung nimmt in größeren Einrichtungen erfahrungsgemäß Zeit in Anspruch. Das Albertinen Krankenhaus zeigt, wie man diesen Weg zur ePA im Krankenhaus mit großem Engagement gestalten kann. Die Erfahrungen machen deutlich: Der Versorgungsnutzen der ePA hört nicht an den Grenzen des niedergelassenen Bereiches auf – die Integration in den Klinikalltag lohnt sich!“
Über das Albertinen Krankenhaus
Das Albertinen Krankenhaus/Albertinen Haus ist das größte freigemeinnützige Krankenhaus Hamburgs und Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg.
Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Therapeutinnen und Therapeuten sowie viele weitere Berufsgruppen engagieren sich täglich dafür, leistungsstarke und innovative Medizin und Pflege mit menschlicher Zuwendung zu verbinden.
Weitere Infos: https://albertinen.de