Aktuelles I TI-Messenger für Alle – Kooperationen zahlen sich aus
Kommunikation im Gesundheitswesen, speziell für interdisziplinäre Teams, unter Ärzten und Ärztinnen und/ oder Pflegenden, ist einer der wichtigsten Bausteine für die Patientensicherheit und Prozessunterstützung in der Krankenversorgung – und daher aller Mühen wert. Wie sehr das Thema drängt, zeigt ein Blick auf die bisher noch immer gängige WhatsApp-Praxis, die aus Sicht des Datenschutzes und der Datensicherheit für den Einsatz im Krankenhaus als ungeeignet, ja sogar “gefährlich” eingestuft wird. Spätestens seit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung der Europäischen Union (DSGVO) 2018, sollten auch Gesundheitseinrichtungen ein gesteigertes Bewusstsein für die Relevanz der Datensicherheit entwickelt haben.
Es kommt also nicht von ungefähr, dass ausgerechnet die Entwicklung der TI-Messenger-Spezifikation hier erstmals – erfolgreich – neue Wege ging und weiter geht. Denn ein (datenschutzkonformer) Messenger im Gesundheitswesen muss so manche Hürde nehmen, um sich mit WhatsApp® messen zu können – Sicherheit jedenfalls reicht bei vielen Nutzer:innen im Praxis- und Klinikalltag nicht aus, zumal, wenn die Zeit drängt. Auch gilt es, bereits am Markt etablierte Messenger-Dienste mit einzubeziehen, damit deren Geschäftsmodelle weiterhin valide bleiben.
Vor diesem Hintergrund hat die gematik GmbH einen Schulterschluss geschlossen mit ausgewählten Nutzer-Kohorten und den, für das Gesundheitssystem bereits optimierten, Systemen wie Siilo®, Teamwire® oder NetSfere® etc. Im Vorfeld der Spezifikationsentwicklung zur Ausbaustufe 1.1 des TI-Messengers floss dieses Feedback in den Prozess mit ein und gestaltete maßgeblich die weiteren Schritte mit.
Diese angepasste Spezifikation, die z.B. die Erreichbarkeit einzelner Organisationseinheiten mittels Funktionsaccounts oder die Öffnung des Systems durch clientseitige Schnittstellen einschließt, wird im Juli 2022 veröffentlicht. Sie stellt damit eine verbesserte und nachhaltige Basis für den Entwicklungs- & Zulassungsprozess potentieller Hersteller dar. Mit der Zulassung werden zertifizierte TI-Messenger-Dienste an das zentrale, FHIR-basierte Adressbuch angebunden, so dass auch ohne Kenntnis über die konkreten Kontaktdaten potentieller Kommunikationspartner einfach, schnell und sicher z.B. zu einem bestimmten Patienten via datenschutzkonformen TI-Messenger kommuniziert werden kann.