13.10.2025 | ePA

3 Fragen an Lena Dimde – Product Ownerin ePA

Lena Dimde, ePA-Product Ownerin bei der gematik © Jan Pauls/gematik

In der gematik bist du seit fast 5 Jahren im ePA-Team, davon zwei Jahre als Product Ownerin. Du hast die Entwicklung und Konzeption der ePA fachlich eng begleitet. Wie „entsteht“ so eine Anwendung?

Im November 2022 wurden wir also beauftragt, ein Konzept und darauf aufbauend eine Spezifikation - eine Art technischer Bauplan - für die ePA für alle zu erstellen. Einen Monat später folgte der Kick-off mit unseren Gesellschaftern, Berufsverbänden und Fachgesellschaften. Ab Anfang 2023 haben wir dann mit weiteren Akteurinnen und Akteuren aus dem Gesundheitswesen gesprochen, u. a. auch mit Patient:innen. Die Entwicklungsphase besteht also aus ganz vielen Gesprächen und Austauschrunden. Da kommen natürlich auch verschiedene Anforderungen und Perspektiven zusammen, die wir als gematik dann versuchen, zusammenzubringen. Das ist nicht immer ganz einfach, aber letztlich hat der gemeinsame Austausch dabei geholfen, dass alle ihren Blick erweitert haben und für die komplexen Fragestellungen bei der ePA für alle sensibilisiert worden sind.

Die ePA wurde seit Jahresbeginn erst in den Modellregionen, dann bundesweit erprobt. Spätestens ab Oktober sollen Einrichtungen in ganz Deutschland die ePA nutzen. Was können Einrichtungen tun, wenn sie Fragen zur ePA haben?

Die allermeisten (Zahn-)Artpraxen und Apotheken sind technisch ausgestattet. Das bedeutet ganz konkret, dass Praxen und Apotheken ein Softwareupdate erhalten haben. Das stellen die Hersteller dieser Softwaresysteme bereit. Bei technischen Fragen wenden sich Einrichtungen also am besten an ihren IT-Dienstleister - das ist in vielen Fällen der direkte Ansprechpartner von Praxen und Apotheken, wenn es um die IT-Belange geht. Alternativ bieten die Hersteller oft eine direkte Anlaufstelle für ihren Kundensupport an. Für Fragen zur ePA allgemein, Handhabung und Funktionen gibt's auf der Website viele Infomaterialien, z. B. auch zum Auslegen in der Einrichtung - individuell zugeschnitten für (Zahn-)Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser und Pflege. Dazu gibt's Mitschnitte von unseren gemeinsamen Infoveranstaltungen mit unseren Partnern, Erklärfilme und FAQs. Ein Blick lohnt sich natürlich auch immer auf die Websites und Newsletter der jeweiligen Dachorganisationen wie z. B. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Deutscher Apothekerverband (DAV) oder Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Auch an dieser Stelle gibt's oft umfassende Infoangebote zur ePA.

Was ist dein persönlicher Wunsch für die ePA?

Aufgeschlossenheit und eine positive Blickrichtung, wenn es um die ePA geht. Wir gehen mit der ePA keine ungewöhnlichen Wege. In anderen europäischen Ländern gehört sie längst fest zum Versorgungsalltag. Sicherlich lief bei der Einführung nicht alles perfekt. Dennoch sieht man schon jetzt, wie die ePA von Einrichtungen genutzt wird und in welchen Fällen sie schon ganz konkret den Informationsfluss zwischen Einrichtungen untereinander bzw. Einrichtungen und Patient:innen verbessern konnte. Wenn man so lange an einem Projekt mitwirkt, freut man sich natürlich, wenn der Nutzen sich immer mehr in der Versorgung zeigt.